„Angespannte Fachkräftesituation in der Kinder- und Jugendarbeit ernst nehmen und bewältigen“ – Stellungnahme KJR

Der Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. hat sich in seiner neuen Stellungnahme mit der derzeitigen Fachkräftesituation auseinander gesetzt.  „[D]urch eine unsichere Finanzierung, die schwere Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch die mitunter unzureichende Entlohnung“ sowie weitere Faktoren sorgen dafür dass das eine Tätigkeit für Absolvent(innen) in der Jugendarbeit immer unattraktiver wird. „Stellenbesetzungen werden so häufig zum „Geduldsspiel“. “

Doch was muss getan werden um diese Situation zu bewältigen? Der Kinder- und Jugendring Sachsen fordert in seiner Stellungnahme „Angespannte Fachkräftesituation in der Kinder- und Jugendarbeit ernst nehmen und bewältigen“ die folgenden vier Punkte:

  • die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Jugendarbeit; insbesondere eine bedarfsgerechte Ausstattung der Angebote, eine angemessene tarifliche Entlohnung sowie mehrjährige Förderperspektiven
  • die aufrichtige Wertschätzung des ehren- und hauptamtlichen Engagements in der Jugend(verbands)arbeit durch Politik und Verwaltung verbunden mit dem Einsatz für eine bessere Wahrnehmung der Jugendarbeit in der (Fach-)Öffentlichkeit; insbesondere die Anerkennung der besonderen gesellschaftlichen Bedeutung außerschulischer Bildung
  • den Ausbau der Ausbildungskapazitäten in den Bereichen Soziale Arbeit/Sozialpädagogik/Pädagogik an den sächsischen Hochschulen
  • die Umsetzung des Appells der BAG der Landesjugendämter „Jugendarbeit studieren“ in Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe sowie den sächsischen Hochschulen

Vollständige Stellungnahme herunterladen.

„Wenn nicht jetzt, wann dann . . . ?“ – Perspektivenpapier

Am 06. November 2017 trafen sich in der Evangelischen Akademie Meißen ca. 90 Personen, um im Veranstaltungsverlauf miteinander Perspektiven zu entwickeln. Zu der Tagung hatte die Evangelische Akademie Meißen gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. eingeladen.

Aus dem Austausch entstand ein Perspektivenpapier: Kinder und Jugendliche spüren, ob jemand stabil für sie da ist.“, welches letzte Woche, am 8. Dezember, veröffentlicht wurde. Enthalten ist die Forderungen nach einer gemeinsamen sächsischen Strategie für die Kinder- und Jugendpolitik zwischen allen Akteuren.

Das Papier unterteilt sich zwei Teile, die wir nachfolgend zusammmengefasst haben:

Teil 1: „Helfen, das Maß zu finden zwischen Freiheit und Sicherheit.“ – Konkrete Bedarfslagen der Kinder und Jugendlichen in Sachsen

Dieser Abschnitt widmet sich den Forderungen, die für Kinder und Jugendliche notwendig sind, um sich frei entwickeln zu können. Als Grundlegend werden Räume (bspw. Vereine, Jugendclubs) gesehen, in denen sich eine selbstbestimmte Jugendkultur entwickeln kann sowie entsprechende Möglichkeiten für Mobilität als Voraussetzung, um zu diesen Räumen zu gelangen.

Eine selbstbestimmte Jugend sollte zudem eine Beteiligungsmöglichkeit an der aktuellen Kinder- und Jugendpolitik erhalten – als Expert(innen) in eigener Sache. Gemeint ist damit eine verstärkte Mitwirkung in Ausschüssen und Gremien der Jugendhilfe.

Teil 2: „Der Druck in der Arbeit in Sachsen ist so groß!“ – Konkrete Bedarfe der Jugendhilfe-Träger in Sachsen

Die Tagungsteilnehmer(innen) wünschen sich zudem eine stärke Anerkennung ihrer Arbeit als ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Alltags. Gefordert wird bspw. eine gewisse Verlässlichkeit und Planungssicherheit hinsichtlich der Finanzierung durch den Freistaat.

Zwei weitere wichtige Punkte sind die Qualifikation der Fachkräfte und eine Kooperation zwischen den verschiedenen Räumen der Jugendlichen. Es sollte eine gemeinsame Linie zwischen bspw. Schulen und Jugendclubs geben.

Aktuell wird der Perspektivenkatalog an die Partei- und Fraktionsvorsitzenden aller Parteien im Sächsichen Landtag mit Bitte zum Gespräch übermittelt.

Das vollständige Perspektivenpapier zur Tagung finden Sie hier.

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